Bei seinem jüngsten zweieinhalb wöchigen Besuch in Wasso stellte Alex Nyerere Schei u.a. fest, dass die Dokumentation der Arzneimittelbestände noch nicht ausreichend ist: „Die Mitarbeiter*innen in der Apotheke haben alle Arbeitsplatzbeschreibungen… aber es fehlen Arbeitsanweisungen wie Ware bestellt, erhalten und in das Lager übernommen wird. Es ist nicht geregelt, wie Ware aus dem Lagerbestand entnommen wird. Es fehlt ein standardisiertes Vorgehen für den Arzneimitteleinkauf. Ebenso ist die Abgabe an Patienten nicht schriftlich festgelegt“, so Schei in seinem Bericht. Außerdem seien nicht alle Waren-und Finanzströme korrekt zugordnet.
Für AH-Geschäftsführer Andreas Wiegand steht fest, dass wir die Apotheke in Wasso weiterhin bei der Herstellung, Prüfung und Lagerung von Arzneimitteln unterstützen werden: „APOTHEKER HELFEN e.V. arbeitet bereits seit 2013 eng mit dem Wasso-Hospital zusammen. Im vergangenen Jahr haben wir mitgeholfen, die neue Apotheke zu bauen und auszustatten. Außerdem haben wir durch diverse Schulungen das pharmazeutische Fachwissen der Mitarbeiter verbessert. Jetzt geht es darum, das Personal betriebswirtschaftlich zu schulen und langfristig ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Qualitätsmanagement zu implementieren.“
Die Herausforderung für eine nachhaltige Bereitstellung und Versorgung mit Arzneimittel ist kompliziert. Eigentlich sollten unentbehrliche Arzneimittel vom Staat kostenlos in ausreichender Menge allen Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung stehen. Das ist nicht der Fall. Die Einrichtungen müssen die Lücken bei Großhändler auffüllen. Diese Einkäufe müssen finanziell abgesichert werden, die Patienten müssen bezahlen. Aber wie viel? Die Balance zwischen nachhaltiger Refinanzierung und überzogenem Gewinn, aber auch Behandlung Armer, die gar nicht bezahlen können, muss gefunden werden. Das geht nur über eine Kontrolle und Regelung aller Finanz- und Warenströme.
Die Zusammenarbeit von APOTHEKER HELFEN e.V. mit dem Wasso Hospital ist langfristig angelegt, um zum einen für eine bessere akute Gesundheitsversorgung der Menschen am Fuße des Kilimandscharos sorgen, zum anderen aber auch, um die Gesundheitsstrukturen in dieser Region zu festigen.
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Fotos: Wasso Hsoptial, APOTHEKER HELFEN e.V.