Diabetes-Kinder Kaliningrad: der Kuraufenthalt war wieder ein voller Erfolg
19. September 2023Partnerdialog mit Mitgliedsorganisationen des Ökumenisch Pharmazeutischen Netzwerks in Tübingen
26. Oktober 2023Diabetes-Kinder Kaliningrad: der Kuraufenthalt war wieder ein voller Erfolg
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26. Oktober 2023Lebensqualität zurück gewinnen dank Zugang zu Antiepileptika in Südsudan
September 2023
APOTHEKER HELFEN e.V. ist Partner zweier Projekte in Afrika, die zum einen Menschen mit Onchozerkose und zum anderen Menschen mit Epilepsie den Zugang zu einer medikamentösen Behandlung ermöglichen., „Hierbei arbeiten wir zum einen mit der Organisation AMREF Health und zum anderen mit den Maltesern in der katholischen Diözese in Wau zusammen“, sagt AH-Geschäftsführer Dr. Andreas Wiegand.
APOTHEKER HELFEN e.V. ist Partner zweier Projekte in Afrika, die zum einen Menschen mit Onchozerkose und zum anderen Menschen mit Epilepsie den Zugang zu einer medikamentösen Behandlung ermöglichen., „Hierbei arbeiten wir zum einen mit der Organisation AMREF Health und zum anderen mit den Maltesern in der katholischen Diözese in Wau zusammen“, sagt AH-Geschäftsführer Dr. Andreas Wiegand.
Das Programm hat verschiedene Ziele- Aufklärung und Behandlung.
Zunächst werden wichtige Verantwortungsträger und Schlüsselpersonen informiert: Bürgermeister, Gemeindeführer, traditionelle Heiler, und Priester müssen über das Programm aufgeklärt und die Hausbesuche eines Assessment-Teams aufgeklärt werden. Mit einem Fragebogen der Universität Antwerpen, welche auf Epilepsie und das sog. Nodding Syndrom spezialisiert ist, werden die Patient:innen dann erfasst und einer Behandlung zugeführt. Des Weiteren werden Aufklärungen durchgeführt, weil viele Menschen dort immer noch glauben, dass Flüche, das Essen von Affenfleisch oder eine Ansteckung durch eine Person mit Epilepsie die Krankheit hervorrufen.
Inzwischen haben vier Assessment-Teams rund 2.000 Haushalte besucht und Betroffene identifiziert. Dabei wurden 182 Fälle von Epilepsie registriert. Die Erkrankten erhalten seitdem Antiepileptika. Als weiteres Problem wurden Wunden der Patient:innen erkannt. Durch einen epileptischen Anfall stürzen die Betroffenen unkontrolliert und verletzen sich. Fehlende Wundversorgung führt zu schlecht heilenden Wunden. Für die Weiterführung des Programms wird die Wundversorgung mit aufgenommen. Des Weiteren wird das Programm auf weitere Dörfer ausgeweitet. Die entdeckten Epilepsiepatienten erhalten ihre Medikation monatlich an vier möglichen Abgabestellen.
Das Programm selbst wurde in einer Querschnittstudie vom 21. März bis 2. April 2023 untersucht. In zehn Sektionen der Region Dem Zubier wurden 932 Teilnehmer:innen eingeschlossen. Die Untersuchung basierte auf einem validierten Fragebogen. Die Fragenden wurde zuvor über drei Tage geschult. Die Studie wurde durch das Ethikkommittee der Universität von Juba genehmigt. Alle Daten wurden mithilfe von SPSS statistisch ausgewertet. 84% der Befragten wissen nun, dass die Kriebelmücke die Flussblindheit überträgt und davon wissen 78% das die Erkrankung verhindert werden kann. Dass Ivermectin zur Behandlung dient, wissen 98%, dass es prophylaktisch genutzt werden kann 65%. In der weiteren Analyse zeigt sich, dass mit längerem zeitlichen Abstand die Compliance abnimmt und der Anteil der Menschen, die Ivermectin im Rahmen der Prophylaxe einnimmt, abnimmt.
AH-Geschäftsführer ist von der Wichtigkeit dieses Projekts überzeugt: „Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, dass sich Hilfsorganisationen auch vernachlässigter tropischer Krankheiten annehmen. Antiepileptika sind preiswert. Wenn die Verfügbarkeit ausreichend sichergestellt wird, die Onchozerkose durch langjährige präventive Programme zurückgedrängt wird, verbessern sich die Lebensbedingungen, die Produktivität der Menschen steigt, die Bildungschancen der Kinder wird verbessert. Dabei sollte das Vorgehens regelmäßig überprüft werden und alle Projektpartner sollten langfristig dranbleiben und nicht nur kurz helfen.“
Dies zeigt sich in der Erfolgsgeschichte eines jungen Mannes: Peter Martin, 28 Jahre jung, erkrankte 2009 an Epilepsie. Er stürzte und zog sich Wunden am Kopf zu. Sein Vater brachte ihn zu verschiedenen traditionellen Heilern. Keiner konnte ihm helfen, Freunde glaubten, er sei verhext, er wurde diskriminiert. Viele Mädchen wiesen ihn zurück. Er versuchte sich das Leben zu nehmen. In der Kirche erfuhr er, dass sich das Gesundheitszentrum in Deim Zubeir um Patienten mit Epilepsie kümmert und begann mit der Behandlung. Er fühlt sich nun seit einem Jahr gesund, seine Kopfwunden sind verheilt, er kann sein Feld bestellen, er fand eine Frau und ist wieder Teil der Gemeinschaft. Er ist der Kirche und dem Gesundheitszentraum dankbar und erhofft sich nun, eine Arbeit zu finden, die es erlaubt später die Schulkosten für Kinder tragen zu können.
Vielen Dank an alle Spender*innen und unsere Projektpartner.
Wenn Sie die Arbeit von APOTHEKER HELFEN e.V. im Süd-Sudan oder die Projekte in anderen Teilen der Welt unterstützen möchten, bitte wir herzlich um eine Spende online oder auf unser Spendenkonto:
APOTHEKER HELFEN e.V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE02300606010004793765
BIC: DAAEDEDD
Fotos: Katholische Diözese Wau, APOTHEKER HELFEN e.V.
Inzwischen haben vier Assessment-Teams rund 2.000 Haushalte besucht und Betroffene identifiziert. Dabei wurden 182 Fälle von Epilepsie registriert. Die Erkrankten erhalten seitdem Antiepileptika. Als weiteres Problem wurden Wunden der Patient:innen erkannt. Durch einen epileptischen Anfall stürzen die Betroffenen unkontrolliert und verletzen sich. Fehlende Wundversorgung führt zu schlecht heilenden Wunden. Für die Weiterführung des Programms wird die Wundversorgung mit aufgenommen. Des Weiteren wird das Programm auf weitere Dörfer ausgeweitet. Die entdeckten Epilepsiepatienten erhalten ihre Medikation monatlich an vier möglichen Abgabestellen.
Das Programm selbst wurde in einer Querschnittstudie vom 21. März bis 2. April 2023 untersucht. In zehn Sektionen der Region Dem Zubier wurden 932 Teilnehmer:innen eingeschlossen. Die Untersuchung basierte auf einem validierten Fragebogen. Die Fragenden wurde zuvor über drei Tage geschult. Die Studie wurde durch das Ethikkommittee der Universität von Juba genehmigt. Alle Daten wurden mithilfe von SPSS statistisch ausgewertet. 84% der Befragten wissen nun, dass die Kriebelmücke die Flussblindheit überträgt und davon wissen 78% das die Erkrankung verhindert werden kann. Dass Ivermectin zur Behandlung dient, wissen 98%, dass es prophylaktisch genutzt werden kann 65%. In der weiteren Analyse zeigt sich, dass mit längerem zeitlichen Abstand die Compliance abnimmt und der Anteil der Menschen, die Ivermectin im Rahmen der Prophylaxe einnimmt, abnimmt.
AH-Geschäftsführer ist von der Wichtigkeit dieses Projekts überzeugt: „Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, dass sich Hilfsorganisationen auch vernachlässigter tropischer Krankheiten annehmen. Antiepileptika sind preiswert. Wenn die Verfügbarkeit ausreichend sichergestellt wird, die Onchozerkose durch langjährige präventive Programme zurückgedrängt wird, verbessern sich die Lebensbedingungen, die Produktivität der Menschen steigt, die Bildungschancen der Kinder wird verbessert. Dabei sollte das Vorgehens regelmäßig überprüft werden und alle Projektpartner sollten langfristig dranbleiben und nicht nur kurz helfen.“
Dies zeigt sich in der Erfolgsgeschichte eines jungen Mannes: Peter Martin, 28 Jahre jung, erkrankte 2009 an Epilepsie. Er stürzte und zog sich Wunden am Kopf zu. Sein Vater brachte ihn zu verschiedenen traditionellen Heilern. Keiner konnte ihm helfen, Freunde glaubten, er sei verhext, er wurde diskriminiert. Viele Mädchen wiesen ihn zurück. Er versuchte sich das Leben zu nehmen. In der Kirche erfuhr er, dass sich das Gesundheitszentrum in Deim Zubeir um Patienten mit Epilepsie kümmert und begann mit der Behandlung. Er fühlt sich nun seit einem Jahr gesund, seine Kopfwunden sind verheilt, er kann sein Feld bestellen, er fand eine Frau und ist wieder Teil der Gemeinschaft. Er ist der Kirche und dem Gesundheitszentraum dankbar und erhofft sich nun, eine Arbeit zu finden, die es erlaubt später die Schulkosten für Kinder tragen zu können.
Vielen Dank an alle Spender*innen und unsere Projektpartner.
Wenn Sie die Arbeit von APOTHEKER HELFEN e.V. im Süd-Sudan oder die Projekte in anderen Teilen der Welt unterstützen möchten, bitte wir herzlich um eine Spende online oder auf unser Spendenkonto:
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