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26. Februar 2017Arzneimittelsicherheit praktisch: Medikamente in guter Ordnung
Dezember 2016
Aus dem St. Gabriel´s Hospital von Alexandra Enter
Fotos: APOTHEKER HELFEN e.V.
Aus dem St. Gabriel´s Hospital von Alexandra Enter
Fotos: APOTHEKER HELFEN e.V.
Ordnung ist das halbe Leben – gerade auch in der Apotheke. Unsortierte Schachteln bereiten viel Arbeit, man findet nichts, übersieht Packungen und irgendwann tauchen längst verfallene Medikamente im hinteren Winkel eines Regals auf. Und dann noch das lästige Zählen, um den Bestand auf einer Lagerkarte einzutragen oder zu überprüfen.
Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen der Apotheke am St. Gabriel’s Hospital haben wir ein Ordnungssystem für die Medikamente entwickelt und vieles neu sortiert. Dabei bin ich von der geplanten Ordnung nach Indikationen abgekommen, das ist zu kompliziert. Stattdessen haben wir die Schnelldreher ganz nach vorne geräumt, die Regale geputzt und richtig und dauerhaft beschriftet. Die beiden Helferinnen waren mit Elan dabei. „Systematic arrangement“, wie es in der Fachsprache heißt, hat ihnen auch gefallen.
Auch auf den Stationen wollten wir die praktische Arzneimittelsicherheit verbessern. So habe ich neue Standgefäße für die dort gelagerten Medikamente besorgt und alles ordentlich beschriftet. Überklebte Boxen gibt´s jetzt nicht mehr. Das beugt Verwechslungen vor.
Bei der Schulung in der Apotheke habe ich mit den Basics angefangen, da die Helferinnen keinerlei Ausbildung haben: keine Tabletten mit den Händen anfassen, Zählbretter reinigen, Dosen immer richtig schließen, putzen, abgefüllte Tütchen richtig kennzeichnen. Einen Aha-Effekt löste mein Hinweis auf die unterschiedlichen Stärken eines Arzneimittels aus – das wurde bisher nicht bemerkt. Und noch ein Überraschungseffekt: Nicht alle Tabletten können problemlos aus Blistern ausgepackt werden. Zum Beispiel Nifedipin: Die Helferinnen waren sehr erstaunt, als ich ihnen erklärte, dass Blister den Wirkstoff vor Abbau und Verlusten schützen. Ganz schwierig wird es, wenn keiner weiß, wie lange Nifedipin in den pill bags schon herumliegt...
Um das richtige Bestellen zu erleichtern und Verfall zu vermeiden, ist das richtige Ausfüllen der Lagerbestandskarten essenziell. Und das Fefo-Prinzip: First expiry first out – also die Medikamente mit der kürzesten Laufzeit als erste ausgeben. Das war für alle einleuchtend. Ich war positiv überrascht über das Interesse und die angeregte Diskussion in der Apotheke!
Fotos: Alexandra Enter
Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen der Apotheke am St. Gabriel’s Hospital haben wir ein Ordnungssystem für die Medikamente entwickelt und vieles neu sortiert. Dabei bin ich von der geplanten Ordnung nach Indikationen abgekommen, das ist zu kompliziert. Stattdessen haben wir die Schnelldreher ganz nach vorne geräumt, die Regale geputzt und richtig und dauerhaft beschriftet. Die beiden Helferinnen waren mit Elan dabei. „Systematic arrangement“, wie es in der Fachsprache heißt, hat ihnen auch gefallen.
Auch auf den Stationen wollten wir die praktische Arzneimittelsicherheit verbessern. So habe ich neue Standgefäße für die dort gelagerten Medikamente besorgt und alles ordentlich beschriftet. Überklebte Boxen gibt´s jetzt nicht mehr. Das beugt Verwechslungen vor.
Bei der Schulung in der Apotheke habe ich mit den Basics angefangen, da die Helferinnen keinerlei Ausbildung haben: keine Tabletten mit den Händen anfassen, Zählbretter reinigen, Dosen immer richtig schließen, putzen, abgefüllte Tütchen richtig kennzeichnen. Einen Aha-Effekt löste mein Hinweis auf die unterschiedlichen Stärken eines Arzneimittels aus – das wurde bisher nicht bemerkt. Und noch ein Überraschungseffekt: Nicht alle Tabletten können problemlos aus Blistern ausgepackt werden. Zum Beispiel Nifedipin: Die Helferinnen waren sehr erstaunt, als ich ihnen erklärte, dass Blister den Wirkstoff vor Abbau und Verlusten schützen. Ganz schwierig wird es, wenn keiner weiß, wie lange Nifedipin in den pill bags schon herumliegt...
Um das richtige Bestellen zu erleichtern und Verfall zu vermeiden, ist das richtige Ausfüllen der Lagerbestandskarten essenziell. Und das Fefo-Prinzip: First expiry first out – also die Medikamente mit der kürzesten Laufzeit als erste ausgeben. Das war für alle einleuchtend. Ich war positiv überrascht über das Interesse und die angeregte Diskussion in der Apotheke!
Fotos: Alexandra Enter
2 Comments
Ich beschäftige mich momentan mit dem Thema der Arzneimittelsicherheit. Ich wusste gar nicht, dass der Blister bei manchen Medikamenten auch die Haltbarkeit bedingt. Das ist sicher auch im privaten Bereich nützliches Wissen.
Die Haltbarkeit von Arzneimitteln im sog. Primärpackmittel, Blister, Kunststoffbehölter wird in Klimaschränken gemäß internationaler Standards (definierte Temperatur und Luftfeuchte) untersucht. Blisterstreifen bestehen aus unterschiedlichen Folienmaterial. Auf der Rückseite ist meist eine Folie zum Durchdrücken der Tabletten mit der Tiefziehfolie verschweißt. Je nach Kunstoffart und/oder der Zusammensetzung der Schichten des Kunststoffe gelangt z.B. mehr oder weniger Wasserdampf durch die Folie. Sog. Aluminiumverbundfolien-Blister sind am dichtesten. Auch Kunststoffbehälter aus HDPE (High Density Polyethylen) ermöglicht meist eine gute Stabilität. Mitunter wird in das Behältnis zusätzlich ein Trockenmittel in einer separaten Kapsel eingebracht. In jedem Fall muss das Packmittel für die Tablette, Kapsel o.ä. geeignet sein und die Stabilität belegt werden. Das ist Bestandteil der Zulassungsunterlagen, die Voraussetzung für die Erteilung einer Zulassung und damit den Marktzugang ist.