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14. Dezember 2020Apotheker Helfen unterstützt Kinder-Herz-OPs in Bolivien
November 2020
Nach einer langen Pandemie-bedingen Zwangspause können schwer herzkranke Kinder aus armen Familien in Bolivien jetzt wieder operiert werden. Der deutsche Herzverein e.V. in Bonn unterstützt die Herz-OPs, die eine bolivianische Kinderkardiologin in La Paz vornimmt. Nahezu ein halbes Jahr lang mussten die schwerkranken Kinder und ihre Familien nun auf die lebensrettende Operation warten.
Nach einer langen Pandemie-bedingen Zwangspause können schwer herzkranke Kinder aus armen Familien in Bolivien jetzt wieder operiert werden. Der deutsche Herzverein e.V. in Bonn unterstützt die Herz-OPs, die eine bolivianische Kinderkardiologin in La Paz vornimmt. Nahezu ein halbes Jahr lang mussten die schwerkranken Kinder und ihre Familien nun auf die lebensrettende Operation warten.

La Paz
Seit fast zwei Jahren kooperiert die Hilfsorganisation Apotheker Helfen e.V. mit dem Herzverein und unterstützt diesen bei der Beschaffung von Arzneimitteln, die die Kinder bei und nach der Operation benötigen. „Das teuerste Arzneimittel auf der Bedarfsliste sind Milrinon-Ampullen, die es in Bolivien nicht gibt“, berichtet Dr. Andreas Wiegand, Geschäftsführer von Apotheker Helfen. Der aktuelle Medikamentenbedarfs koste etwa 1700 Euro.
Die Kinderkardiologin Dr. Inge von Alvensleben vom Kardiozentrum La Paz berichtet über die dramatischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Bolivien. Ab Mitte März wurde ein kompletter Lockdown verhängt. „Über zwei Monate gab es ein komplettes Ausgangsverbot bis auf einen Vormittag pro Woche – für alle Menschen mit Ausnahme von Personal im Gesundheitswesen und einigen öffentlichen Einrichtungen. Das öffentliche Leben war auf ein Minimum reduziert.“ Während dieser Zeit hätten Kranke kaum ärztliche Hilfe bekommen und sehr viele Menschen hätten schlagartig ihre Arbeit und ihr Einkommen verloren.
Ab Juni seien die Ausgangs- und Arbeitsbeschränkungen etwas gelockert worden. Jedoch stieg, wie die Ärztin berichtet, gleichzeitig die Zahl der COVID-19-Erkrankten stark an und das vorher schon unzulängliche Gesundheitssystem kollabierte vollständig. Hunderte Fachkräfte aus dem Gesundheitssektor seien gestorben. Alvensleben schildert die Verzweiflung der Bevölkerung: „Öffentliche Krankenhäuser erklärten bereits frühzeitig Aufnahmestopps. Schwangere, chronisch und akut Kranke suchten lange und oft vergebens einen Platz für Entbindung, Dialyse oder Blinddarmoperation.“
Das Kardiozentrum setzte seine Arbeit auch im Lockdown fort, betreute die Patienten nach Vereinbarung und hielt die meisten Sprechstunden telefonisch oder per Videoanruf ab. Alvensleben: „Zum Glück ist kein Patient des Herzvereins an Covid-19 erkrankt.“ Seit Juni sei die Praxis wieder regelmäßig mit entsprechenden Schutz- und Hygienemaßnahmen geöffnet. Allerdings seien monatelang keine Herzkatheter-Untersuchungen und Herzoperationen möglich gewesen und der Zustand vieler Kinder auf der OP-Warteliste, die an angeborenen Herzfehlern leiden, habe sich deutlich verschlechtert.
Seit September operiert die Kardiologin Dr. Pérez wieder regelmäßig, aber nur einmal pro Woche im staatlichen Kinderkrankenhaus in La Paz und in der Belgischen Klinik in Cochabamba. Zunächst kommen die dringendsten Kinder dran, deren Operation aufgrund der Corona-Pandemie bis zu sechs Monaten verschoben wurde. Der Herzverein hat eine Bedarfsliste von Medikamenten an Apotheker Helfen geschickt, da die Vorräte weitgehend aufgebraucht sind. „Der Aufschub der Herzoperation, auf die sie so dringend gewartet und gehofft haben, war für die Betroffenen und ihre Familien sehr belastend. Daher wollen wir jetzt schnell helfen“, sagt Wiegand. „Wir sind dankbar für jede Spende, mit der Sie die Herzoperationen der Kinder unterstützen.“ .
Gerne freuen wir uns über Ihre Spende online Online Spende oder auf unser Spendenkonto.
APOTHEKER HELFEN e.V. Deutsche Apotheker- und Ärztebank IBAN: DE02300606010004793765
Fotos: Herverein e.V. und Pixabay Powiecie
Die Kinderkardiologin Dr. Inge von Alvensleben vom Kardiozentrum La Paz berichtet über die dramatischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Bolivien. Ab Mitte März wurde ein kompletter Lockdown verhängt. „Über zwei Monate gab es ein komplettes Ausgangsverbot bis auf einen Vormittag pro Woche – für alle Menschen mit Ausnahme von Personal im Gesundheitswesen und einigen öffentlichen Einrichtungen. Das öffentliche Leben war auf ein Minimum reduziert.“ Während dieser Zeit hätten Kranke kaum ärztliche Hilfe bekommen und sehr viele Menschen hätten schlagartig ihre Arbeit und ihr Einkommen verloren.
Ab Juni seien die Ausgangs- und Arbeitsbeschränkungen etwas gelockert worden. Jedoch stieg, wie die Ärztin berichtet, gleichzeitig die Zahl der COVID-19-Erkrankten stark an und das vorher schon unzulängliche Gesundheitssystem kollabierte vollständig. Hunderte Fachkräfte aus dem Gesundheitssektor seien gestorben. Alvensleben schildert die Verzweiflung der Bevölkerung: „Öffentliche Krankenhäuser erklärten bereits frühzeitig Aufnahmestopps. Schwangere, chronisch und akut Kranke suchten lange und oft vergebens einen Platz für Entbindung, Dialyse oder Blinddarmoperation.“
Das Kardiozentrum setzte seine Arbeit auch im Lockdown fort, betreute die Patienten nach Vereinbarung und hielt die meisten Sprechstunden telefonisch oder per Videoanruf ab. Alvensleben: „Zum Glück ist kein Patient des Herzvereins an Covid-19 erkrankt.“ Seit Juni sei die Praxis wieder regelmäßig mit entsprechenden Schutz- und Hygienemaßnahmen geöffnet. Allerdings seien monatelang keine Herzkatheter-Untersuchungen und Herzoperationen möglich gewesen und der Zustand vieler Kinder auf der OP-Warteliste, die an angeborenen Herzfehlern leiden, habe sich deutlich verschlechtert.
Seit September operiert die Kardiologin Dr. Pérez wieder regelmäßig, aber nur einmal pro Woche im staatlichen Kinderkrankenhaus in La Paz und in der Belgischen Klinik in Cochabamba. Zunächst kommen die dringendsten Kinder dran, deren Operation aufgrund der Corona-Pandemie bis zu sechs Monaten verschoben wurde. Der Herzverein hat eine Bedarfsliste von Medikamenten an Apotheker Helfen geschickt, da die Vorräte weitgehend aufgebraucht sind. „Der Aufschub der Herzoperation, auf die sie so dringend gewartet und gehofft haben, war für die Betroffenen und ihre Familien sehr belastend. Daher wollen wir jetzt schnell helfen“, sagt Wiegand. „Wir sind dankbar für jede Spende, mit der Sie die Herzoperationen der Kinder unterstützen.“ .
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